130 Sturmtod - Dasein

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130 Sturmtod


Sturmtod

Dösend,
brausend,
wie ein drehend Wurm,
pfauchend,
mit der Kampfesfahne
wehend,
zieht er durch die Lüfte,
droht
von weitem.
Schnaubend
wie ein Pferd
trampelt er durchs Feld,
fährt
mit breitem Pflug
raubend
durch die Welt.
Unterbricht
an kahler Küste,
kurz nur
seinen Flug,
steigt
den Hang,
den Berg
hinauf,
und vollendet
dort
sein Werk,
nie
hat er
genug.
 
Wald
und Strauch
hält
ihn nicht auf,
wo einst
leise
Vogelsang
erscholl,
steht
nun eine Schneise,
leer
der Raum,
und bang.

Hingestreckt
die jungen Bäume,
aus der Erd'
gerissen
alter Stolz,
kummervoll
das Krachen,
Ächzen,
sterbend
Träume,
fließen
aus verletztem
Holz.
Farnkraut
liegt
begraben,
unter alten Türmen, -
die so stark gewachsen
und gebaut,
nach den vielen Jahren,
nach bestand´nen Stürmen, -
sterben sie -
im eignen Laub.


P.K.


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